Vier Tage arbeiten, drei Tage frei – klingt verlockend. Jörg Amelung (Personalchef bei der Stadt Wedel), Prof. Dr. Alexander Kritikos (Forschungsdirektor am DIW in Berlin) und Dr. Romana Dreyer (Center for Better Work) diskutierten Für und Wider der 4-Tage-Woche und ordneten sie in aktuelle gesellschaftliche Trends ein.
Flexibilisierung der Arbeit, Fachkräftemangel und Selbstbestimmung fielen immer wieder als Gründe für die 4-Tage Woche. Problematisch gesehen wurde die Umsetzung in bestimmten Branchen, in denen die Arbeit nicht 3 Tage ruhen kann bzw. nicht genügend Personal oder finanzielle Ressourcen vorhanden sind, um mit einem Rotationssystem zu arbeiten.
Außerdem kursieren verschiedene Vorstellungen, was die 4-Tage Woche eigentlich ist und wie genau die positiven Effekte der Pilotstudien auch hierzulande erzielt werden können. Hier besteht die Gefahr am Ende Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Nicht überall wo 4-Tage Woche drauf steht, ist 4-Tage Woche drin
Was ist also die 4-Tage-Woche? Arbeitnehmer:innen arbeiten statt an fünf Tagen nur noch an vier Tage in der Woche. Die Stundenanzahl bleibt gleich oder wird reduziert, bei gleicher Bezahlung. Sinnvoll für die Gesundheit ist bei Vollzeitbeschäftigten eine Reduzierung der Arbeitsstunden, so wie es auch in den beforschten Pilotprojekten umgesetzt wurde.
Nicht zuletzt durch die medienwirksame Kommunikation der Pilotstudien in Island, Neuseeland und Großbritannien, ist der Begriff 4-Tage Woche mittlerweile ein unscharfer Begriff für weniger Stunden Arbeit bei gleichem Lohn und gleicher Produktivität – dem 100-80-100 Prinzip.
Beim Pilotprojekt aus Großbritannien hat jedes Unternehmen seine eigene Vier-Tage-Woche-Politik entwickelt, die auf die Branche, Anforderungen aus der Tätigkeit und Unternehmenskultur zugeschnitten ist. Die Bezahlung blieb bei 100% und die Arbeitszeit wurde "bedeutungsvoll" reduziert. Es gab verschiedene Modelle: den klassischen Freitag frei, versetzte Modelle mit einem Buddy-System oder bedingte Vier-Tage-Wochen, die an Leistung gebunden waren. Diese Modelle wurden partizipativ im Team entwickelt und auch während des 6-monatigen Versuchsdurchlauf zum Teil angepasst.
Das Arbeitszeitmodell muss zu den Lebenssituationen und Bedürfnissen der Menschen und den Anforderungen aus den Arbeitsaufgaben passen.
Den kompletten Beitrag gibt es hier:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/epg/Ist-die-Vier-Tage-Woche-ein-Modell-fuer-alle,sendung1342034.html
Weitere Beiträge zur 4 Tage-Woche vom Center for Better Work:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/4-tage-woche-unternehmen-testen-kuerzere-arbeitszeiten-dlf-kultur-4fd6b94a-100.html
https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/psyche/wie-gesund-ist-die-vier-tage-woche-907001.html