Gefangen im Jammerzirkel – Wenn virtuelle Meetings zu Stress und Frustration führen
5. Oktober 2023, von Clara Gleixner

Foto: UHH
In einem Interview mit Psychologie Heute berichtet Prof. Dr. Nale Lehmann-Willenbrock, wieso unstrukturierte virtuelle Meetings psychisch belastend sein können und wie eine bessere Gestaltung zu Zufriedenheit und Gesundheit im Job beitragen kann.
Wenn es virtuellen Meetings an Struktur fehlt, haben die Teilnehmenden das Gefühl, nichts Konstruktives beitragen zu können, erledigen nebenbei andere Dinge und sind hinterher gestresst, weil sie wertvolle Zeit verloren haben. Über einen längeren Zeitraum kann dies zu Dauerstress führen und ein Risiko für die psychische Gesundheit darstellen.
Wie lassen sich Meetings also sinnvoll gestalten? Nicht nur eine feste Struktur und zuvor festgelegte Regeln über die Meeting-Praxis helfen, sondern auch die Beteiligung der Mitarbeitenden an der Planung und Durchführung und eine gewisse Portion Humor sind laut Forschungsergebnissen zentral.
Vorsicht jedoch bei hybriden Meetings und VR: Hybride Meetings, bei denen ein Teil des Teams physisch anwesend und ein anderer Teil virtuell zugeschaltet ist, kann als sehr belastend empfunden werden. Körpersignale werden vermindert wahrgenommen und ein Gefühl von Exklusion kann aufkommen. Nach VR-Meetings klagten Teilnehmende häufig über Erschöpfung. Avatare sind zudem aktuell oft noch nicht sehr realistisch gestaltet, wodurch ein natürliches Agieren im Metaversum erschwert wird. Mit fortschreitender Technologie könnten sich jedoch spannende Möglichkeiten für die Meeting-Praxis im Metaversum ergeben.
Schlussendlich betont Prof Dr. Nale Lehmann-Willenbrock, dass wir Menschen soziale Wesen sind und ein vollständiges Beschränken auf Meetings im virtuellen Raum den physischen Kontakt nicht ersetzen kann.
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